Sonntag, 25. Juni 2017

Rezension ★ Wie die Luft zum Atmen - Brittainy C. Cherry


Ausgabe: Taschenbuch
Seiten: 368
Verlag: Lyx
Erscheinung: 13. Januar 2017
ISBN: 978-3736303188
Preis: 14.00

Gelesen im Juni 2017 in 2 Tagen

Alle hatten mich vor Tristan Cole gewarnt, mich angefleht, ihm aus dem Weg zu gehen. »Er ist ein Monster, er ist verrückt, und er ist tief verletzt, Liz«, hatten sie gesagt. »Er ist nichts als die hässlichen Narben seiner Vergangenheit.« Doch was sie alle ignorierten, war die Tatsache, dass auch ich ein bisschen verrückt und tief verletzt war, dass auch ich Narben hatte. Und keiner von ihnen bemerkte, dass ich an Tristans Seite endlich wieder atmen konnte. Denn nicht zu vergessen, wie man atmete, das war das Schwierigste, wenn man ohne die Menschen leben musste, die man von ganzem Herzen liebte.


Diese Geschichte geht einfach ganz tief unter die Haut. Sie ist erschütternd und unglaublich traurig. Es geht um den Verlust von geliebten Menschen. Die Wut, die ´Verzweiflung und das Gefühl verrückt zu werden, hat die Autorin extrem gut umgesetzt. Es ist eine Geschichte, die uns zeigt, welch schlimme Schicksalsschläge das Leben manchmal für uns bereithält. Aber auch, das es Hoffnung gibt, dass es da draußen jemanden gibt, der uns hilft, endlich wieder zu atmen und zu leben.

Wie konnten zwei Menschen, die in ihre Einzelteile zerbrochen waren, in den Scherben des anderen ihr Gegenstück finden?

Man muss wissen, wie es sich anfühlt, schwach zu sein, um seine eigene Stärke zu finden.

Tristan fühlt eine große Leere in sich, niemanden lässt er an sich heran. Wenn ihm jemand zu nahe kommt begegnet er ihm mit Hass und Wut. Elizabeth ist innerlich verloren. Ihre wunderbare Tochter Emma hält sie am Leben, aber in manchen Momenten wird sie von ihrem Verlust einfach nur zerdrückt und weiß nicht, wie sie weitermachen soll. Zusammen versuchen sie sich zu erinnern, ihre verstorbenen Partner festzuhalten, einander Halt zu geben, bis echte Gefühle ins Spiel kommen. 

Es war nicht richtig, aber irgendwie ergabe es trotzdem Sinn. Ihre Seele war vernarbt, meine war verbrannt. Doch wenn wir zusammen waren schmerzte der Schmerz ein bisschen weniger. Wenn wir zusammen waren, war die Vergangenheit nicht mehr so schwer zu ertragen. Wenn wir zusammen waren fühlte ich mich nie auch nur eine Sekunde allein.

Kennst du den Ort zwischen Albträumen und Träumen? Den Ort, wo die Zukunft niemals kommt und die Vergangenheit nicht mehr wehtut? Den Ort, an dem dein Herz im Einklang mit meinem schlägt? Den Ort, wo die Zeit nicht existiert und das Atmen leichtfällt? Dort möchte ich mit dir leben.

Tristan hat Mauern um sich herum aufgebaut und Elizabeth ist die einzige, die es schafft, diese zu durchbrechen und den Mann zum Vorschein zu bringen, der er einmal war: gefühlvoll und liebevoll, wunderbar in seiner Art. Genau das Gegenteil von dem, was er vorgibt zu sein. 


Ich lese viele Bücher, in denen die Charaktere mit Verlusten und Schicksalsschlägen zu kämpfen haben, aber ich habe selten etwas gelesen, das so voller Emotionen war, wie dieses.  


Wut, Trauer, Verzweiflung, Verlust.
Emotionen ohne Ende. 

5 Sterne ★★★★★
 

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